Suzume

Die junge Suzume lebt in Japan. Eines Tages begegnet ihr auf dem Schulweg ein geheimnisvoller junger Mann, der auf der Suche nach einer nahe gelegenen Ruine ist. Suzume erinnert sich an ein seit langer Zeit verlassenes Badehaus und schickt den Unbekannten dorthin. Statt jedoch ihren Weg zur Schule fortzusetzen, folgt sie dem Mann heimlich. Dessen Spur verliert sich schnell, doch als Suzume im verfallenen Badehaus eine merkwürdige Tür findet, öffnet sie diese von Neugier getrieben und erblickt durch sie hindurch eine andere Welt. Sie versucht, diese zu betreten, doch der Zugang bleibt ihr verwehrt. Als sie eine Statue vom Boden aufhebt und diese sich in eine Katze verwandelt, hat Suzume genug vom Spuk und flüchtet.

Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse: Ein Erdbeben erschüttert die ländliche Idylle und Suzume entdeckt einen gigantischen roten Wurm, der sich gen Himmel streckt. Rasch realisiert sie, dass sich das Ungetüm aus dem alten Badehaus erhebt. Dort trifft sie erneut auf den jungen Mann, der gerade versucht, das Tor zu schliessen, aus dem der Wurm sich zu befreien scheint. Tatsächlich schaffen sie es gemeinsam, doch zuvor fällt der Wurm zu Boden und löst ein erneutes Erdbeben aus. Suzumes Alltag findet ein jähes Ende, als ihr klar wird, dass ihre Taten eine Kettenreaktion ausgelöst haben, die das Schicksal Japans bedroht.

Makoto Shinkai hatte sein Regiedebüt 2002 mit «Voices of a Distant Star», doch der internationale Durchbruch gelang ihm 2016 mit «Your Name». Sein letzter Film, «Weathering With You», lief 2020 am Fantoche. Shinkais Handschrift ist unverkennbar: wunderschöne und detailliert ausgeschmückte Welten, die so präsent sind, dass sie selbst zu Akteuren werden. So auch bei «Suzume», der erneut mit atemberaubenden Szenerien beeindruckt. Der Film wurde vom Publikum begeistert aufgenommen und war an der diesjährigen Berlinale für einen Goldenen Bären nominiert. (Dorian Duric)